Rückblick 2025 – Langsamkeit, Pausen und Neuausrichtung

Sabine Kraus • 14. Dezember 2025

Rückblick 2025 – Langsamkeit, Pausen und Neuausrichtung


Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen, Weihnachten steht bald vor der Tür – und ich habe die letzten Tage intensiv genutzt, um mich noch einmal mit meinem Jahr 2025 zu verbinden.


Das Jahr 2025 war für mich ein Jahr der Reflexion und Neuausrichtung – kein Jahr der schnellen Fortschritte, sondern eines, das mir Raum gab, innezuhalten und genau hinzuspüren.


Themen wie Sinnlosigkeit, Erschöpfung und körperliche Grenzen spielten eine zentrale Rolle und führten mich dazu, mein Leben aus einer neuen Perspektive zu betrachten.


Geburtstag und innere Fragen


Mein 55. Geburtstag mitten im Jahr motivierte mich, einmal mehr zu hinterfragen, was ich wirklich leben möchte, welche Werte und Ziele mich tragen und wie ich möchte, dass über mein Leben erzählt wird.


2025 war geprägt von Langsamkeit, Vereinfachung und Pausen – einem bewussten Innehalten, um den Körper zu spüren, alte Muster zu erkennen und Beziehungen zu hinterfragen, die nicht mehr tragen, obwohl sie früher nährend waren.


Überprüfung von Mustern und Konditionierungen


Wie sich im Alltag immer wieder Müll und Staub ansammelt, so sammeln sich auch im Leben Konditionierungen an, die es regelmässig zu hinterfragen und ggf. auszusortieren gilt. Ein entscheidender Schritt war für mich, kurz vor meinem 55. Geburtstag den Antrag bei der Künstlersozialkasse zu stellen – um „offiziell“ als Künstlerin und Autorin zu wirken.


Dieser vielleicht äußerlich banale Schritt öffnete mir jedoch einen neuen inneren Zugang zu meiner Arbeit:
Nach Jahren, in denen mein Wirken überwiegend im direkten, persönlichen Kontakt lag, spüre ich den Wunsch, meine Haltung zum Leben, meine Fragen und Perspektiven nun stärker über meine Kunst und mein Schreiben nach außen zu tragen – und sie damit für mehr Menschen zugänglich zu machen.


Ich möchte mit meiner Kunst und meinem Schreiben Impulse setzen und Menschen einladen, bei sich selbst anzukommen, ihre eigene Individualität zu entfalten um im Sinne des Gesamtwohles zu wirken.


Lebendige Spuren

In diesem Jahr habe ich zwar weniger Zeit für mich allein im Atelier verbracht, dafür jedoch über mehrere Monate hinweg das wunderbare Projekt „Lebendige Spuren“ begleitet.

In diesem Projekt haben wir uns künstlerisch mit den Themen Geburt, Entwicklung, Vergänglichkeit und Erinnerung auseinandergesetzt – gemeinsam mit Menschen mit kognitiven und mehrfachen Beeinträchtigungen.


Mit jeder Stunde wurde deutlicher: Selbst wenn die Auseinandersetzung mit Sterblichkeit im Raum steht, geht es immer um das Leben. Um die Gestaltung des eigenen Lebensweges – lebendig, manchmal voller Trauer, Schmerz und Mitgefühl, aber auch voller Leichtigkeit, Freude, Zuversicht und Gestaltungskraft.


Kunst und kreatives Wirken wurden hier zum Symbol für das Leben selbst und für das bewusste Gestalten des eigenen Lebensweges.


Neue Ausrichtung der Arbeit


In diesem Sinne möchte ich mich im Jahr 2026 vor allem über Kunst und Schreiben ausdrücken und Menschen berühren. Meine therapeutischen und kreativen Angebote bleiben bestehen, werden jedoch bewusst in einem begrenzteren Rahmen gehalten. So kann ich meine Kraft und Energie gezielt auf Kunst und Schreiben lenken und Menschen inspirieren, ihre Kreativität zu entdecken und zu leben – als Grundlage, um auch im Miteinander wirksam zu sein.


Ich bin überzeugt: Während ein Teil der Gesellschaft meint, das Sagen zu haben, trägt jede:r Einzelne Verantwortung für das eigene Leben. Wenn wir ohne Schuldzuweisungen in unsere eigene Kraft kommen, können wir von innen heraus ein neues Miteinander gestalten und die Innovationen der Zukunft zum Wohle der gesamten Menschheit nutzen – nicht nur zum Vorteil weniger.


Blick auf 2026


Auch 2026 wird für mich persönlich weiterhin unter dem Stern von Vereinfachung, Langsamkeit und Pausen stehen. Diese Qualitäten sind für mich persönlich der Schlüssel, um mit meiner Intuition verbunden zu bleiben und so für mich selbst und mein Umfeld bestmöglich Sorge zu tragen.


Künstlerisch stelle ich das Jahr 2026 unter den Fokus Zuhause ankommen – und unter die Frage, wie wir Individualität im Miteinander würdevoll gestalten können. Denn nur dort, wo Menschen bei sich selbst ankommen, kann ein tragfähiges, lebendiges Miteinander entstehen.


Im nächsten Blogbeitrag stelle ich dir die Projekte vor, die mich zum jetzigen Zeitpunkt 2026 begleiten sollen.
Vielleicht inspiriert es dich, das kommende Jahr gemeinsam mit mir zu nutzen, innezuhalten, hinzuspüren und dich zu fragen:

Wo bin ich zu Hause – in mir, in meinem Leben, in dieser Welt?

Und wie möchte ich mit meinem Potenzial und meiner Einzigartigkeit meinen Beitrag in die Welt bringen?


Ich freue mich über Feedback. Herzliche Grüße, Sabine

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Zwischen den Polen Heute, als ich mit meinem Hund im Wildpark spazieren war, begegnete ich wieder diesem uralten Prinzip: Dem Spannungsfeld zwischen Kampf und Nähe, Angst und Sicherheit, Anspannung und Entspannung. Ich erfuhr im Gespräch, dass ein Marder einen Pfau geholt hat, und wie Tiermütter ihre Jungen verteidigt haben und dabei selbst ihr Leben geopfert haben. Ich beobachtete, wie Hirsche gerade in der Brunftzeit mit aller Wucht gegeneinander antreten, und Tiere in der Umgebung oder sie selbst sogar Verletzungen erleiden. Und dann komme ich nach Hause, und in meinem Garten liegen wie so oft die freilebenden Rehe friedlich im Gras. Im Gegensatz zum Tierpark spürte ich den Impuls, zu entspannen und tief durchzuatmen. So wie ich es auch kann, wenn unser Hund Nähe sucht, Wärme schenkt und die Stimmung weich, zart und beruhigend wird. Beides existiert nebeneinander. Nicht als Widerspruch, sondern als Pole.
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Meditatives Malen - Raus aus dem Gedankenkarussell Kennst du das? Dein Kopf denkt und denkt, du drehst dich mit deinen Fragen und Überlegungen im Kreis, suchst nach Antworten, willst verstehen. Manchmal hängen wir in Themen, Situationen oder Beziehungsdynamiken fest, ohne zu wissen, wo wir in diesem Kontext eigentlich selber stehen. Der Verstand produziert Bilder, Stimmen, Zweifel – ein ganzes inneres Team, das unermüdlich an Lösungen bastelt, um wieder Oberwasser und Kontrolle zu bekommen- weil das Gefühl von Unbekannt dich im Inneren verunsichert. Dabei geht es oft gar nicht darum, eine Lösung zu finden. Vielmehr geht es darum, zu fühlen, bewusst wahrzunehmen und zu erkennen, was die äussere Situation in dir bewegt. Genau hier kann intuitiv-meditatives Malen helfen.
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