Journaling: Schreiben als Weg zu innerer Klarheit

Sabine Kraus • 9. Juni 2025

Journaling: Wie Schreiben deine Gedanken ordnet und emotionale Klarheit fördert


Wenn dein Alltag oft hektisch, zu komplex oder einfach zu laut ist, kann dir das Schreiben einen wunderbaren Raum schenken – zum Innehalten, Reflektieren und Ankommen bei dir selbst.

Journaling ist mehr als das Festhalten von Gedanken. Es hilft dir, Klarheit zu gewinnen, deine Emotionen zu sortieren und dich wieder mit deinem inneren Rhythmus zu verbinden.

Für mich ist das Schreiben zu einer täglichen Praxis geworden – wie Zähneputzen. Eine Gewohnheit, die mir immer wieder den Weg zurück zeigt – zu mir, zu meinem inneren Raum, zu meinem Zuhause.

Es gibt viele Arten des Journaling, um in Kontakt mit deinem Kern zu kommen. Hier einige, die ich selber gerne nutze.


Morgen- und Abendseiten

Der Begriff Morgenseiten erklärt sich von selbst: Du setzt dich morgens hin, bevor der Tag beginnt, und schreibst ungefiltert alles auf, was dir durch den Kopf geht. 2–3 Seiten lang. Einfach rauslassen, was da ist. Ohne Anspruch auf Sinn oder Stil. Einfach nur den Kopf leer schreiben.

An manchen Tagen fühlt es sich reinigend an. An anderen zeigen sich unerwartete Einsichten, die ich dann weiterverfolge.

Die Abendseiten schreibe ich klassisch in Tagebuchform – besonders dann, wenn ich glaube, nichts geschafft zu haben. Ich schaue zurück, erkenne, wie ich meine Zeit genutzt habe, wofür ich dankbar bin – und was mir wirklich wichtig war. Das hilft mir, mich neu auszurichten und liebevoll mit mir zu sein.


Schriftliches Beten

Ich nenne es schriftliches Beten – vielleicht passt für dich ein anderer Begriff. Für mich ist es ein Weg, tiefer mit meiner Intuition in Kontakt zu kommen und mich mit dem Großen Ganzen zu verbinden.

Ich formuliere eine Frage und schlage spontan ein Buch auf – oft die Bibel, manchmal auch andere Texte, die mir wichtig sind. Ich tauche in das Zitat ein, schreibe es auf, schreibe darüber – und lausche, was da innerlich auftaucht.

Manchmal schreibe ich das Zitat einfach wieder und wieder auf – wie beim Affirmieren. Für mich ist es wie ein Gespräch mit etwas Höherem.


Kreatives Schreiben

Hat kreatives Schreiben etwas mit Journaling zu tun? Für mich schon. So schreibe auch schon mal gerne  „im Gespräch“ mit meinem inneren Kritiker und meinem Wunsch-Ich. Denn auch dort entdecke ich immer wieder Gedanken und Glaubenssätze, die mich bockieren. Und es  entstehen mitunter spannende Texte,  wenn ich beginne das Ganze erzählerisch in eine Kurzgeschichte bringe. Kreatives Journaling heißt für mich aber auch mit Farben, Bildern oder Collagen zu arbeiten. Schreiben darf Ausdruck sein. Frei, intuitiv, spielerisch.


Journaling im Rhythmus der Mondphasen

Ich bin mega empfänglich für die Mondphasen – vielleicht geht es dir ähnlich?
Deswegen ist das Mondphasen-Journaling für mich eine wundervolle Möglichkeit, meinen inneren Wandel bewusster wahrzunehmen. Wenn du es regelmäßig machst, erkennst du vielleicht Muster in deinen Stimmungen, Bedürfnissen Doder auch Themen die immer wiederkehren.  Das kann sehr bereichernd sein.


Journaling – ein Rückzugsort für deine Gedanken


Ich schreibe am liebsten an einem Ort, der ruhig ist. Reizarm. Schön. Kraftvoll.
Ein Ort, an dem ich sein darf. Unbeobachtet. Unbewertet.
Dort ziehe ich mich zurück. Mit Kaffee, meinem Collegeblock. Mit mir selbst und meist mit Coco, meinem Hund.


Und du?


Warum schreibst du?
Um dich zu entleeren?
Um Ordnung zu finden?
Um dich selbst besser zu verstehen?
Oder um einfach nur mal wieder durchzuatmen?


Es gibt kein richtig oder falsch. Nur deinen Weg.

Schreib – wann, wie und wo du möchtest. Finde deinen Rhythmus.
Vielleicht verändert es etwas. Vielleicht veränderst du dich selbst.


Ich freue mich, wenn du deine Erfahrungen mit mir teilst.


Von Herzen, Deine Sabine


von Sabine Kraus 13. Juli 2025
KunstLogbuch vom 07.–13. Juli 2025 Wenn kleine Dinge große Wirkung haben Diese Woche durfte ich wieder einmal erleben, wie schnell ich aus meinem kreativen Rhythmus gerissen werde – und wie schwer es mir oft fällt, wieder hineinzufinden. Die Auslöser sind dabei ganz unterschiedlich und wirken oft überraschend stark: eine unerwartete berufliche Anfrage, ein Kind, das nach Aufmerksamkeit verlangt, ein plötzliches Telefonat. Selbst lang ersehnte wichtige positive Entscheidungen können mich innerlich aus dem Gleichgewicht bringen, wenn sich der angestaute Stress unvermittelt entlädt Und dann sind da zwischenmenschliche Begegnungen, die mich unerwartet tief berühren, weil ich die Person – oder mein eigenes Wertesystem – in einem neuen Licht sehe. Dabei fühle ich mich aufgefordert, meine Grenzen neu zu spüren und klar zu setzen. Vielleicht kennst du das auch, dass eine Begegnung dich plötzlich aus deiner Mitte bringt – oder, aus einer größeren Perspektive betrachtet, zu ihr zurückführt.
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Neue Wege – Mein Fokus auf Kunst und kreativen Ausdruck In den letzten Wochen habe ich intensiv reflektiert, wie sich mein beruflicher und künstlerischer Weg weiterentwickeln soll. Es fühlt sich an wie ein bewusster Neuanfang – oder besser gesagt, eine bewusste Rückkehr zu meiner Leidenschaft: der Kunst. Ich verabschiede mich von reinen Coaching-Angeboten und stelle meine eigene künstlerische Arbeit in den Mittelpunkt – das Malen, das Schreiben, der kreative Ausdruck in Wort und Bild. Dadurch änderst sich auch mein Blog noch mal.
von Sabine Kraus 22. Juni 2025
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von Sabine Kraus 22. Juni 2025
KunstLogbuch vom 16.06. - 22.06.2025 Vom Einfachen, vom Menschlichen und dem inneren Raum Diese Woche war eine Sammlung von Momenten, Gedanken, Bildern, Stimmungen, die sich ineinander verwoben haben. Manchmal mit dem Gefühl, nicht weitergehen zu wollen – wie wenn man im Nebel den Weg sucht. Und dann kommt sie doch, die Klarheit: Am besten ist es, sich auf sich selbst und den Moment zu konzentrieren. Die nächsten kleinen Schritte. Was sich durch die Tage wie ein roter Faden gezogen hat, war das Thema Beziehung. Zu mir. Zu anderen. Zum Leben. Menschsein. Verbunden sein – auch wenn man sich nicht sieht.
von Sabine Kraus 18. Juni 2025
Einladung zum wöchentlichen Kunst-Logbuch In den vergangenen Wochen habe ich viel innere Arbeit geleistet, um für mich klarzubekommen, wie mein Weg mit der Kunst weitergehen soll. Immer wieder werde ich gefragt, ob ich noch male, ob es neue Bilder gibt. Diejenigen, die mich näher kennen, wissen, dass die letzten Jahre privat sehr herausfordernd waren – und dass das Malen dabei oft auf der Strecke geblieben ist. Doch nun ist ein Punkt erreicht, an dem die Kunst wieder in den Mittelpunkt rückt – auch beruflich. Es werden also bald neue Werke folgen 🙂. Im Zuge dessen, habe ich mich entschieden, meinen Weg als Künstlerin sichtbarer zu machen. Ich habe begonnen, ein wöchentliches Kunst-Logbuch zu schreiben, das ab sofort unter Ateliergeschichten auf meinem Blog erscheint. Dabei geht es mir weniger darum, fertige Ergebnisse zu präsentieren – sondern vielmehr darum, den künstlerischen Prozess selbst transparenter zu machen: Was bewegt mich? Wo stockt es? Was wächst im Verborgenen? Kreativität zeigt sich nicht nur auf der Leinwand, sondern auch im Denken, Fühlen, Zweifeln und Sortieren – und im Tun, das sich oft gerade in den kleinen, unscheinbaren Schritten zeigt. Und irgendwie möchte ich gerne auch denen, für die Kunst nicht immer so leicht greifbar ist, vermitteln, was hinter einem Werk stecken kann – selbst wenn es auf den ersten Blick ‚einfach gemacht‘ erscheint.“
von Sabine Kraus 15. Juni 2025
KunstLogbuch vom 09.06 - 15.06.25 Zwischen Rollen und Wirklichkeit – die Vision im Inneren halten lernen Diese Woche war wieder mal mehr eine Einladung zum Lauschen – weniger zum produktiven Arbeiten im Atelier. Letztendlich beginnt immer alles mit dem, was wir über uns selbst denken und glauben: Mache ich genug? Haben andere von meinem Wirken einen Nutzen? Was heißt es Künstlerin zu sein? Es sind die Rollen und Identitäten, die uns binden – meist genährt von alten, kindlichen Stimmen, die noch wirken. Doch wie so oft, kann auch im Nicht-im Aussen-Handeln viel Bewegung liegen – innere Bewegung. Und genau dort beginnt Kreativität: im Inneren. Erst dann folgt der künstlerische Prozess im Außen. So ist das Leben: von innen nach außen – von außen nach innen. Es gibt nur diese beiden Richtungen. Die Vision zu halten heißt, diese Wege bewusst zu gestalten – und sie zu gehen.
von Sabine Kraus 10. Juni 2025
Zuhause? Meine Adresse ist ICH bin Wenn ich meinen Hund Coco beobachte, lerne ich jeden Tag, was es heißt, zu Hause in sich selbst zu sein. Er lebt ganz im Hier und Jetzt. Wenn er schläft, schläft er. Wenn er isst, isst er. Wenn wir kuscheln, genießt er den Moment – mit einem entspannten Grinsen. Ich weiß natürlich nicht, was in seinem Kopf vorgeht, aber sein Verhalten vermittelt mir ein tiefes Gefühl von Frieden. Als wäre er einfach ganz bei sich. Auch in der Natur finde ich diese Klarheit. Tiere, Bäume, der Wind – alles scheint einfach zu sein, ohne etwas werden zu müssen. Generell lehrt mich die Natur viel über das innere Ankommen in mir selbst.
von Sabine Kraus 5. Juni 2025
Zurück zu mir – Neue Schuhe für einen neuen Weg Wenn ich mich umschaue, sehe ich viele Menschen, die einfach weiter funktionieren – obwohl sie längst spüren, dass ihr Leben nicht mehr passt. Sie stehen im Konflikt mit der Welt, mit der Politik, in Beziehungen – und ganz tief drin: mit sich selbst. Mit ihren Werten, ihren Zielen, dem, was sie wirklich sind. Auch ich stecke in so einem Prozess. Ein Zurückkommen zu mir, in dem ich übe, im Hier und Jetzt zu sein. Mein Leben bewusst wahrzunehmen und aus dem Moment heraus stimmig zu gestalten. Für manche Menschen wirke ich derzeit vielleicht langsam, wenig aktiv. Für mich fühlt es sich gerade genau richtig an.