KunstLogbuch KW 25

Sabine Kraus • 22. Juni 2025

KunstLogbuch vom 16.06. - 22.06.2025


Vom Einfachen, vom Menschlichen und dem inneren Raum


Diese Woche war eine Sammlung von Momenten, Gedanken, Bildern, Stimmungen, die sich ineinander verwoben haben.
Manchmal mit dem Gefühl, nicht weitergehen zu wollen – wie wenn man im Nebel den Weg sucht.

Und dann kommt sie doch, die Klarheit:
Am besten ist es, sich auf sich selbst und den Moment zu konzentrieren.
Die nächsten kleinen Schritte.


Was sich durch die Tage wie ein roter Faden gezogen hat, war das Thema Beziehung.
Zu mir. Zu anderen. Zum Leben.
Menschsein. Verbunden sein – auch wenn man sich nicht sieht.

Logbuch Einträge


Montag, den 16.06.2025   – Im Atelier gesessen, ein paar Pinselstriche gemacht – dann wieder aufgehört.
Zu viel innere Unruhe. Aber der Blick raus aus dem Atelier in die Natur beruhigt immer.
Die Natur bringt alles auf den Punkt:
Leben heißt Sein. Es geschieht nicht vorher und nicht gleich – es ist jetzt.


Dienstag, den 17.06.2025  – Viele Gedanken übers Leben – das Gelebte und das Ungelebte.
Warum fällt es uns so schwer zu glauben, dass unser Leben, so wie es ist, genug sein darf?
Wir jagen nach besseren Versionen – in uns, im anderen. Oft verlieren wir dabei die Verbindung. Zu uns. Zu denen, die uns wichtig sind.

Manchmal allerdings ist es gerade die Veränderung, die uns wieder zusammenbringt und durch die wir uns wieder an uns selbst anbinden – wodurch das Leben erfüllter erscheint.


Mittwoch, den 18.06.2025 – Spielen mit Linoldruck. Das Einfache macht mir Spaß. Und ich spüre: Nicht alles, was in mir als Impuls auftaucht, will auch bewegt werden. Manches darf einfach ruhen. In der Kunst, im Leben und auch in Beziehungen.


Donnerstag, den 19.06.2025 – Ein neues Bild begonnen – getragen vom Fronleichnams-Vibe. :) Ich weiß nie, was durch mich durch will – und genau darin liegt der Zauber in der Malerei. Nachmittags Köln. Sonne, Essen, Bewegung – und ein Bild verkauft.

Wenn sich die verschiedenen Realitäten so offensichtlich verbinden, spüre ich sehr bewusst, dass alles immer im Fluss ist.


Freitag, den 20.06.2025 – Gespräch über Kunst und Musik und was in dieser Zeit wirklich zählt.
Für mich ist es die Direktheit, das Echte. Unsere Zeit wird digitaler, ja. Aber genau deshalb wird Kunst, in ihrer Direktheit und Tiefe, die Menschen wieder – vielleicht mehr denn je – berühren.


Samstag/ Sonntag , den 21. und 22.06.2025 - Atelier geputzt und das  Bild von Fronleichnam überarbeitet. Nachdem ich einen langen Blogbeitrag – über das Thema Menschlichkeit geschrieben habe und merkte, wie sehr mich die Lage der Welt doch manchmal bedrückt, war es Zeit an die Staffelei zu gehen. :)

Das Bild, das dabei entstanden ist, ist für mich eine Art Transformation dieser engen Energie, die auf der Brust liegt, wenn Menschen Krieg führen. In mir sehnt sich dann einfach alles nach Raum und Weite  - einer weiten (inneren) Landschaft,  in der der Mensch frei atmen kann.


Vom Wesentlichen


Diese Woche hat mich zurückgeführt zu dem, was mich wirklich trägt:
Klarheit im Inneren, echte Verbindung, Raum für das, was entstehen will.


Nicht die Komplexität trägt – sondern das Einfache.
In der Stille liegt Kraft.
Reduktion ist für mich kein Verlust, sondern ein Zugang zur Freude. In der Verbindung entsteht Sinn.


Was bleibt, ist das Vertrauen darauf, dass nicht alles benannt oder verändert werden muss.
Manches darf einfach nur da sein.

von Sabine Kraus 7. Oktober 2025
Spuren im Wandel - Leben, Licht & Farbe im Universum
von Sabine Kraus 29. September 2025
Zwischen den Polen Heute, als ich mit meinem Hund im Wildpark spazieren war, begegnete ich wieder diesem uralten Prinzip: Dem Spannungsfeld zwischen Kampf und Nähe, Angst und Sicherheit, Anspannung und Entspannung. Ich erfuhr im Gespräch, dass ein Marder einen Pfau geholt hat, und wie Tiermütter ihre Jungen verteidigt haben und dabei selbst ihr Leben geopfert haben. Ich beobachtete, wie Hirsche gerade in der Brunftzeit mit aller Wucht gegeneinander antreten, und Tiere in der Umgebung oder sie selbst sogar Verletzungen erleiden. Und dann komme ich nach Hause, und in meinem Garten liegen wie so oft die freilebenden Rehe friedlich im Gras. Im Gegensatz zum Tierpark spürte ich den Impuls, zu entspannen und tief durchzuatmen. So wie ich es auch kann, wenn unser Hund Nähe sucht, Wärme schenkt und die Stimmung weich, zart und beruhigend wird. Beides existiert nebeneinander. Nicht als Widerspruch, sondern als Pole.
von Sabine Kraus 22. September 2025
Meditatives Malen - Raus aus dem Gedankenkarussell Kennst du das? Dein Kopf denkt und denkt, du drehst dich mit deinen Fragen und Überlegungen im Kreis, suchst nach Antworten, willst verstehen. Manchmal hängen wir in Themen, Situationen oder Beziehungsdynamiken fest, ohne zu wissen, wo wir in diesem Kontext eigentlich selber stehen. Der Verstand produziert Bilder, Stimmen, Zweifel – ein ganzes inneres Team, das unermüdlich an Lösungen bastelt, um wieder Oberwasser und Kontrolle zu bekommen- weil das Gefühl von Unbekannt dich im Inneren verunsichert. Dabei geht es oft gar nicht darum, eine Lösung zu finden. Vielmehr geht es darum, zu fühlen, bewusst wahrzunehmen und zu erkennen, was die äussere Situation in dir bewegt. Genau hier kann intuitiv-meditatives Malen helfen.
von Sabine Kraus 14. September 2025
Mit Licht, Finsternis und Farbe innere Balance finden In den letzten Tagen habe ich meine Unterlagen aus verschiedenen kunsttherapeutischen Aus- und Weiterbildungen durchgesehen. Nachhaltig beschäftigt haben mich dabei meine Aufzeichnungen aus der kunsttherapeutischen Arbeit von und mit Liane Collot d’Herbois, die ich 1999 noch persönlich kennenlernen durfte. Sie brachte das Thema Licht, Finsternis und Farbe als eigenständigen Ansatz in die anthroposophische Kunsttherapie ein. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stand die Wirkung der Farben, so wie sie uns in der Natur und am Himmel begegnen – stets im Spannungsfeld von Helligkeit und Dunkelheit, von dem, was vor und hinter dem Licht sichtbar wird. Die Farben, so wie wir sie wahrnehmen, wirken zugleich tief auf unser Inneres, berühren unsere Gefühle, unser Denken und prägen die Gestalt unserer Beziehungen ebenso wie die unserer Gesellschaft. Beim Betrachten einiger Bilder konnte ich – wie so oft – spüren, wie sehr wir heute, sowohl individuell als auch gesellschaftlich, mit einem Ungleichgewicht dieser drei Kräfte konfrontiert sind.
von Sabine Kraus 26. August 2025
Kreativität ist kein Luxus – Kinder brauchen Räume für Gefühle Jetzt, zum Schulstart, ist es mir ein Anliegen, einmal über das Thema Lernen und Schule zu schreiben.  Für mich persönlich war die Schulzeit meiner Kinder ein sehr kräftezehrendes Abenteuer – und genau deshalb ist es mir wichtig zu zeigen, wie wichtig es ist, Kinder frühzeitig in ihren Bedürfnissen ernst zu nehmen und zu unterstützen.
von Sabine Kraus 18. August 2025
NeuroGraphik - Meine ersten Schritte In der letzten Woche habe ich mich entschieden, mein Wissen zur NeuroGraphik zu vertiefen und mich direkt zu einem NeuroGraphik Basiskurs angemeldet. Am Wochenende konnte ich es dann kaum erwarten: Ich habe mir die ersten drei Webinare angesehen und gefühlt 24/7 geschaut und gezeichnet, weil es soviel Spass machte.
von Sabine Kraus 11. August 2025
Im Hier und Jetzt ankommen – neue Perspektiven entdecken Unser Leben ist wie ein Strom, der unaufhaltsam weiterfließt – von der Quelle bis zur Mündung. Zwischen To-do-Listen, Gesprächen, sozialen Medien, endlosen Informationen, Beziehungsgeschichten und Beruf – und inzwischen auch der leisen, aber allgegenwärtigen Präsenz künstlicher Intelligenz – vergessen wir oft, dass das Leben immer nur im Moment geschieht. Wir treiben im Fluss der Veränderung und verlieren in all dem leicht den Kontakt zu uns selbst – zu unserer leisen inneren Stimme, die uns sagt, was wir wirklich wollen und brauchen.
von Sabine Kraus 8. August 2025
Kreatives Wachstum und Selbstwert. Individuelle „Blumen des Lebens“ und ein Dankbarkeitsbaum als Symbol für Gemeinschaft und persönliche Spuren.
von Sabine Kraus 4. August 2025
Wenn das System zu eng wird – Kunsttherapie für besondere Kinder Warum ich Kinder begleite, die „anders ticken“  Ich begleite Kinder, die „anders ticken“, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie schwer es sein kann, sich in einem System zurechtzufinden, das vor allem die Norm sieht und alles Abweichende oft als „falsch“ bewertet. Auch ich habe als Kind und Jugendliche erlebt, wie schnell man als zu sensibel, zu wahrnehmend oder „besserwisserisch“ abgestempelt wird und sich dadurch immer wieder selbst in Frage stellt. Ebenso durfte ich mit meinen eigenen Kindern erfahren, wie oft ein Verhalten, das von der Norm abweicht – nicht nur in der Schule, sondern auch innerhalb der Familie und in Beziehungen – schnell als „schwierig“ abgestempelt wird.
von Sabine Kraus 2. August 2025
Kunsttherapie Oberberg Heute möchte ich dir Kunsttherapie Oberberg vorstellen – Mein Atelier für Prävention und Selbstausdruck, in dem ich Kunsttherapie und künstlerische Biografiearbeit anbiete – ergänzt durch wechselnde Workshops. Mein Angebot richtet sich in erster Linie an Erwachsene, die sich innerlich neu sortieren wollen oder privat wie beruflich eine neue Richtung einschlagen möchten. Besonders am Herzen liegen mir Menschen, die „anders ticken“ – Hochsensible, Hochbegabte, Kreative, Künstler und alle, die abseits gängiger Lebens-, Liebes- und Arbeitsformen ihren eigenen Weg suchen. Denn in unserer Gesellschaft ist es oft nicht leicht, die eigene Vielfalt anzunehmen und zu integrieren. Generell ist es mir ein großes Anliegen, dass wir lernen, Vielschichtigkeit und Kreativität als Stärke zu begreifen, um mental, emotional sowie intuitiv gestärkt und selbstbestimmt die Herausforderungen der heutigen Zeit zu meistern.