Lebendige Spuren Teil 2: Blühende Momente – die eigene Spur entfalten

Sabine Kraus • 8. August 2025

Blühende Spuren – Selbstwert & Wachstum

Wir setzen unsere kreative Reise im Projekt Lebendige Spuren – präventive Kunsttherapie & Teilhabe im Hospizkontext – fort.


Nach dem Beginn Spuren im Beginn folgt nun die zweite Phase, in der es um Wachstum, Selbstwert und das bewusste Entfalten der eigenen Spur geht. Diese Phase baut auf den Anfängen aus Phase 1 auf und vertieft die Wahrnehmung der eigenen Spur als blühendes, wachsendes und wertvolles Leben, das in Beziehung zu sich selbst und anderen steht.


Jede Phase ist vergleichbar mit einem Lebensabschnitt und bildet im Projektverlauf eine eigene Einheit. In diesen gestalten die Teilnehmenden künstlerisch ihre Spuren, die sich am Ende in einer gemeinsamen Ausstellung zu einem großen Ganzen verbinden.

Blume des Lebens

Blüten der Persönlichkeit

Die eigene Einzigartigkeit und das Wachstum sichtbar machen.


Die Teilnehmenden gestalten mit Hilfe von Schablonen Blumen in verschiedenen Größen, die sie individuell mit Aquarellfarben, Pastellkreiden und Stiften ausarbeiten. Dabei sehen sie sich selbst als Blüte oder schaffen eine Blume für einen geliebten Menschen. Die entstandenen Blüten werden später zu einem „Blumenmeer“  in der Ausstellung installiert.

Blüten der Persönlichkeit (Fortsetzung)

 Kreativität und Individualität  in der Blütengestaltung.


Die Teilnehmenden fertigten erneut Blüten in verschiedenen Größen und Formen an und gestalteten diese farbenfroh und individuell. Zusätzlich erhielt jede*r ein Leporello, das zu Beginn der Stunde farbig gestaltet wurde. Darin werden Fotos der bisherigen Treffen eingeklebt. Das Leporello dient den Teilnehmenden als persönliche Dokumentation und erinnert an die eigene Spur im Projekt.

Meine Spur wächst mit Dankbarkeit

Der Dankbarkeitsbaum und sein lebendiger, bunter Stamm

Die Basis für Verbundenheit und Dankbarkeit legen.


Die Teilnehmenden bemalen große Bambusstäbe mit Acrylfarben als Grundlage für die späteren Dankbarkeitsbäume. Gleichzeitig beginnen sie, bunte Postkarten zu gestalten, die später an den Baum gehängt werden und persönliche Gedanken und Dankbarkeitsbotschaften tragen. So entsteht Schritt für Schritt ein lebendiges Symbol für Wertschätzung und Gemeinschaft.

Persönliche Botschaften für den Dankbarkeitsbaum

Dankbarkeit und Erinnerung kreativ ausdrücken.


Die Teilnehmenden bemalten Herzen, Sterne und Blätter und beschrieben sie anhand eines Arbeitsblatts mit Impulsen:

🩷Herz: Ich bin dankbar für…!

🍃Blatt: —- tut mir gut!

✨Stern: Ich denke an…!

So entstand spielerisch ein Bezug zu Leben, Sterben, Erinnerung und Wertschätzung. Die bunt gestalteten Formen werden mit Bändern an die bemalten Baumstäbe gebunden.



Ausblick

Im nächsten Beitrag ab dem 17. August nehme ich euch mit in die dritte Phase des Projekts: Lebendige Spuren – in der wir uns künstlerisch mit dem Thema Spuren im Wandel auseinandersetzen.


Sei gespannt auf neue Impulse und Einblicke! Bis dahin, alles Liebe Sabine

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. KunstLogbuch KW 30 In diesem Beitrag nehme ich dich mit in einen Ausschnitt meines Malprozesses. Dabei zeige ich dir, wie Gedanken, Gefühle und innere Spannungen in der Arbeit am Bild sichtbar werden und sich wandeln. Es geht nicht nur um Farben und Formen, sondern um eine innere Reise – und dass am Ende ein Bild entsteht, das als persönlicher Anker dienen kann. Zwischen Freude und Erwartungsdruck: Was im Malprozess sichtbar wird In den letzten zwei Wochen ist mir immer wieder aufgefallen, wie schwer es vielen Menschen fällt, wirklich ihrer Freude zu folgen. I ch schließe mich da ein, denn auch bei mir schaltet sich oft der Verstand ein und flüstert: "Nur aus Freude zu handeln reicht nicht. Das ist nicht sinnvoll genug." So passiert es schnell, dass wir äußeren Erwartungen folgen, um den entstandenen inneren Druck auszugleichen. Meist greifen wir dafür auf vertraute, aber längst nicht mehr hilfreiche Muster zurück – einfach, weil sie uns so vertraut sind. Vom Gedanken zum malerischen Prozess Wenn ich von transformativer Malerei spreche, gestaltet sich der Beginn oft so: Es ist, als würde eine „Frequenz“ rufen, die sichtbar gemacht und verwandelt werden möchte. Diesmal ist es eine Energie der Zersplitterung. Eine, die zwischen Freude und Druck schwankt . Einerseits strebt sie nach Freiheit und Leichtigkeit, andererseits wird sie von vielen Hindernissen gebremst. Gleichzeitig ist es ein kollektives Gedankengut, das vermittelt: "Sinn und Sinnhaftigkeit sind eher mit Schwere verbunden als mit Freude." Spiel, Zweifel, Stillstand Der Einstieg ins Malen war leicht: spielerisches Tun mit Farben, Pinseln, Händen – spontan und voller guter Laune. Doch dann tauchten Zweifel auf, und mein Verstand begann zu fragen: Was mache ich hier eigentlich? Macht das Sinn? Wohin soll das führen? Das ist doch nur Chaos. Diesen Moment kennst du vielleicht selbst – auch wenn woanders. Man ist mitten drin, und plötzlich meldet sich der innere Kritiker, eine Stimme, die alles infrage stellt. Die Freude am Tun rückt in den Hintergrund, und der Verstand übernimmt. Für mich ist das meist der Moment, in dem ich innehalte und eine Pause mache. Ein Bild entsteht selten in einem Zug. Es braucht Momente des Betrachtens, damit sich etwas wandeln kann.