Verlorene Menschlichkeit? – Wohin geht dein Mitgefühl?
Verlorene Menschlichkeit? – Wohin geht dein Mitgefühl?
Ich schreibe eigentlich nicht zu politischen Themen. Doch der Angriff der USA auf den Iran hat mich – wie Nachrichten es so oft tun – aus meinem inneren Rhythmus gerissen.
Doch ich will nicht über das Geschehen schreiben, sondern über die Traurigkeit, die solche Nachrichten in mir auslösen.
Denn die eigentliche Frage, die sich mir immer wieder stellt, ist:
Wo ist die Menschlichkeit geblieben?

Der Mensch inmitten eines menschenleidfördernden Handelns
Es macht mich traurig und sprachlos, dass Politiker, wirtschaftliche Eliten, Entscheidungsträger Entscheidungen treffen, die so weit weg von dem sind, was ich unter menschlichem Handeln verstehe. Dass immer wieder über Leben und Tod entschieden wird, während das Wohl der Betroffenen an zweiter Stelle steht?
Ich habe in den letzten Jahren unter anderem als psychologischer Coach mit Geflüchteten gearbeitet – mit Menschen aus dem Irak, Iran, der Ukraine und anderen Krisenregionen. Ich habe ihre Geschichten gehört, ihren Schmerz und Verlust gespürt. Und ich habe ihren Mut und ihre Kraft erlebt, sich ein neues Leben aufzubauen. Und dann höre ich im Alltag Kommentare, die im Kern beschreiben, dass diese Menschen uns "etwas wegnehmen".
Wo bitte bleibt da die menschliche Empathie?
Spirituelle Überheblichkeit
Was ich zusätzlich mit Erstaunen beobachte, ist, dass sich in unserer westlichen Welt oft eine Art spirituelle Überheblichkeit einschleicht. Frei nach dem Motto und vielleicht etwas provokativ gesprochen: "Du bist der Schöpfer deiner Realität, und wenn deine Realität nicht gut ist, hast du was falsch gemacht."
Und hey, ich bin die Letzte, die der schöpferischen Manifestationskraft ihre Wirkung abspricht – ich arbeite selbst mit diesen Prinzipien. Denn ich glaube an Schöpfungskraft, an Bewusstsein, an geistige Führung und daran, dass wir immer 24/7 manifestieren – bewusst wie unbewusst –, aber eben auch kollektiv.
Und dennoch: Menschen, die ihr Überleben in einem Kriegsgebiet manifestieren müssen, und jene, die sich einen Tesla, 1 Million oder ihren Crush manifestieren, leben in verschiedenen Realitäten und sind mit anderen Bedürfnissen konfrontiert – selbst wenn sie sich derselben Schöpferkraft bedienen. Denn wenn ich für mein
Überleben manifestieren muss, dann werde ich mit Sicherheit nicht die Million wählen, sondern für den Moment die bombensichere Unterkunft für mich und/oder meine (Wahl-)Familie.
Und wenn ich dann manche so salopp dahinsagen höre: "Aber es kann sich ja jeder seine eigene Realität erschaffen", dann mag das wahr sein, doch was ist mit denen, die vielleicht (noch) nicht aus dem zugrunde liegenden Potenzial schöpfen können - oder sie aktuell im Überlebensmodus agieren müssen?
Auch hier fehlt mir persönlich wieder Menschlichkeit, Empathie, Demut und die gegenseitige Fürsorge, die aus dem Herzen heraus lebt. Und ich freue mich wirklich aus dem Herzen für die, die in jeder Lebenslage alles prima hinbekommen.
Warum ich kaum noch Nachrichten schaue
Ich folge kaum den Nachrichten, weil ich zu oft das Gefühl habe, dass in Entscheidungen, der Blick auf den Menschen ausgeklammert wird – obwohl ständig betont wird, es sei für den Menschen.
Ich habe keine Lösung. Ich teile nur meine Gedanken. Morgen würde ich vielleicht andere Worte dafür finden – wer weiß.
Aber ich spüre deutlich: mir fehlt in dieser Zeit mehr Empathie und Fürsorge, Selbstfürsorge eingeschlossen. Weniger Spaltung. Wir sitzen alle im gleichen Boot, auf dem gleichen Planeten – und benehmen uns dennoch oft wie Kinder im Sandkasten, die laut schreien:
„Ich will aber haben!“ Aber was wollen wir denn wirklich haben?

Ich glaube an Wandel – und ich glaube an Beziehung, Liebe und (inneren) Frieden
Und ja – ich wähle bewusst die andere Realität, in der Menschen meditieren, beten, unterstützen, Frieden halten wollen und an den positiven Wandel glauben.
Denn wenn man Menschen fragt, was ihre schönsten Erinnerungen sind, dann reden sie von: Begegnung. Liebe. Natur. Verbindung. Lachen. Glücklichsein. Menschlichkeit. Frieden.
Ein Hinweis darauf, wonach der Mensch sich sehnt? Was vielleicht seine wahre Natur ist?
Kunst, die als Brücke dient – und Begegnungen, die das eigene Leben mehr auf Herzebene gestalten
Ich wähle bewusst den sanften Weg, einen hoffentlich friedlicheren Weg – was nicht heißt, dass ich das Chaos der Weltbühne ignoriere. Ich kann viel darüber nachdenken, wo ich meinen Beitrag sehe – doch friedlich macht es mich, wenn ich daran glaube, dass mein Beitrag darin besteht, Herzen zu berühren und daran zu erinnern, was wir im Innersten sind:
Komplexe, liebeswerte göttliche Wesen, die intuitiv miteinander verbunden sind und gemeinsam die Welt(en)bühne gestalten – und jeder mit seinem Sein, als ein Puzzlestück dazu beiträgt. Ich persönlich sehe für mich mittlerweile immer mehr Sinn darin, mit meiner Kunst Verbindungsstücke in dieses Puzzle zu setzen.
Vielleicht sind wir in 100 Jahren alle miteinander ein Stück weiter – in Richtung Einheit, in Richtung Menschenwürde und Manifestation aus Liebe. Vielleicht ist es aber auch dann noch immer eine menschliche Sehnsucht in Bewegung.
Wie erlebst du Menschlichkeit in dieser Zeit? Was gibt dir Hoffnung?
Lg Sabine









