Morgenstund hat Gold im Mund

Sabine Kraus • 12. Mai 2025

Ich liebe den frühen Morgen.


Diese stille Zeit, in der noch nichts entschieden ist, der Tag noch unberührt daliegt. Besonders im Sommer, wenn ich die ersten Sonnenstrahlen auf der Terrasse begrüßen kann – dann ist das mein Moment. Mein Raum. Meine Zeit.
Vielleicht bist du eher ein Nachtmensch. Oder du hast das Gefühl, du musst einfach irgendwie in den Tag kommen. Aber vielleicht ist genau dieser Beginn ein Schlüssel – für mehr Klarheit, Ruhe und Kraft. Auch für dich.

Ein Ritual, das nährt – individuell und stimmig


Inzwischen ist der Beginn meines Tages für mich ein heiliger Moment geworden. Ich starte mit Zeit für mich. Bevor irgendetwas im Außen laut wird, höre ich nach innen. Meistens beginne ich mit einfachen ayurvedischen Ritualen: ein Glas warmes Wasser, Ölziehen und einem Glas Aloe-Getränk  Forever Aloe Peaches™ . Manchmal – wenn ich mir wirklich viel Muße gönne – auch eine warme Selbstmassage mit Öl, bevor ich unter die Dusche gehe. Das tut nicht nur meinem Körper gut, sondern stärkt mich in meinem Gefühl von Sanftheit und Weiblichkeit.


Und dann kommt das, was mir am wichtigsten ist: meine Zeit mit Stift, Papier und Kaffee. Schreiben am Morgen ist für mich wie ein Gespräch mit meiner Seele. Ich journal meine Gedanken, spüre hinein, was gerade wichtig ist, bete und richte mich innerlich aus: Worauf möchte ich heute achten? Wie will ich mich fühlen? Was wird diesen Tag für mich zu einem guten Tag machen, sodass ich am Ende des Tages das Gefühl habe, den Tag wirklich gut genutzt zu haben.


Diese Praxis ist für mich kein „Produktivitätstool“ – sondern eine Form der Selbstfürsorge, der Rückverbindung. Denn es war nicht immer so.


Vom Funktionieren zum Spüren


In den letzten Jahren habe ich oft nur funktioniert. Viele Herausforderungen, Kinder, die im klassischen Bildungssystem nicht zurechtkamen, neurodiverse Bedürfnisse, das Gefühl, allein auf weiter Flur zu stehen. Viel Verantwortung, viel Organisation. Und mein altes Muster: Kontrolle behalten – um jeden Preis.
Dann gab es immer öfter Abende, an denen ich dachte: „Mist, ich habe meine Lebenszeit heute vergeudet.“ Und mir wurde klar: So geht es nicht weiter!

Ich begann, meine Morgenrituale noch bewusster auf das Gefühl eines erfüllten Lebens auszurichten. Das heißt nicht, dass mir keine Herausforderungen mehr begegnen. Aber dieses morgendliche Ritual trägt mich einfach besser durch den Tag. Es nährt mich – nicht nur für den Moment, sondern über den ganzen Tag hinweg. Es gibt mir die Möglichkeit, präsenter zu sein und leichter zu wissen, worauf ich reagieren will und worauf nicht.
Mich zu fragen, was ich heute wirklich erleben will – statt nur abzuarbeiten, was „ansteht“ – IST Gold wert.


Morgenstund hat Gold im Mund?


Ja. Aber nicht, weil ich besonders früh aufstehe, um besonders produktiv zu sein. Sondern weil der Morgen die Chance in sich trägt, mir selbst zuzuhören, bevor die Welt da draußen laut wird. Und weil in der bewussten Ausrichtung oft schon alles steckt, was ich für einen guten Tag brauche.


Und du?


Vielleicht brauchst du morgens kein Ölziehen, keinen Kaffee, kein Beten und keine Journalseiten. Vielleicht ist es ein Spaziergang, Yoga, eine gute Bodylotion, eine warme Hühnersuppe oder Musik.


Aber vielleicht magst du dich am Morgen einfach mal fragen:

  • Wie möchte ich in den Tag starten – wirklich?
  • Was würde es verändern, wenn der Morgen mir gehört – nicht dem Handy oder der To-do-Liste?
  • Was brauche ich, um mich zu spüren, bevor ich der Welt begegne?


Denn ja, Morgenstund hat Gold im Mund – wenn du sie für dich nutzt.


Herzliche Grüße, Sabine


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